Liebe Leserinnen und Leser!
Die Evangelien beschreiben Jesus als Wanderprediger. Nach menschlichen Maßstäben führt er ein unbehaustes und, angesichts der Niedertracht seiner Gegner, ein stets gefährdetes Leben. Doch von Anfang an hat er seine Heimat bei Gott, seinem Vater. Wenn er sagt: „Meine Zeit ist noch nicht gekommen", dann drückt sich darin ein bedingungsloses Anbefohlensein aus. Nur wer so spricht, kann im aufkommenden Sturm auf dem See Genezareth ruhig schlafen, während die Jünger in Panik geraten.
Diese Geschichte haben wir mit den neuen Grundschülern beim Einschulungsgottesdienst in der Kirche gespielt. Selbst als er, von allen verlassen und seinen Peinigern preisgegeben, am Kreuz hängt, fasst er seinen Schrei „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" in einen Vers aus dem Buch der Psalmen. Das bedeutet: Er bettet sich betend ein in Worte, die ihm sein Vater gegeben hat. Jesus beruft seine Jünger in die Nachfolge. Das heißt: alle Sicherheit aufgeben, loslassen, aufbrechen. Aber wohin?
