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16.06.2014 Kategorie: Gemeinde

Gemeindebrief Juni ist erschienen

Bei einem Gespräch auf der Straße oder dem Friedhof, bei einem Anruf, ja selbst bei einem Geburtstagsbesuch merke ich es manchmal: Hinter dem, was mir jemand erzählt, steckt noch viel mehr, steckt Unausgesprochenes. Wenn ich dann nachfrage, wird gern das Thema gewechselt und unverfängliches geredet. Dies ist normal, besonders, wenn andere Personen in der Nähe sind. Wenn dann bei anderer Gelegenheit das Bedrängende, das nicht Ausgesprochene doch ausgesprochen wurde, höre ich Sätze wie: „Damit wollte ich Sie nicht belasten“ oder „Anderen Menschen geht es viel schlechter, die brauchen Hilfe oder einen Gesprächspartner“. Oft habe ich das Gefühl, dass wir Menschen viel zu wenig miteinander reden. Die Folge sind dann Missverständnisse oder falsche Erwartungen. So kommt es zu Enttäuschungen oder führt sogar dahin, dass sich Menschen entzweien. Beim Auszug aus Ägypten murrten die Menschen gegen ihren Anführer Mose, weil er ihnen nicht sagen konnte, wohin sie ihr Weg führen würde. Jesus dagegen redete viel mit seinen Jüngern; er erzählte von seinem bevorstehenden Tod, der Auferstehung und Himmelfahrt – nur die Jünger verstanden es noch nicht. Nach Ostern haben sie den Sinn seiner Worte erkannt und erzählten davon weiter. Jesus Reden hatte ihnen geholfen, die schwere Zeit zu bestehen. Reden hilft – wenn es nicht nur belangloser Small Talk ist -  sondern ernsthaft geführte Gespräche. Ich wünsche mir, dass ich immer einen Zuhörer finde, der mir wirklich zuhört und meine Sorgen ernst nimmt. Und: Ich nehme mir vor, bei dem was jemand mir erzählt wirklich aufmerksam zuzuhören.

Hagen Rautmann, Pfarrer

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Juni - August 2014

Beitrag von H. Rautmann